Lieber wäre mir allerdings, das Bild vom letzten Tag vor den Ferien zu zeichnen.
Meist ein Mittwoch, der nur 3 Schulstunden hatte - in denen man mit dem Gefühl, nun eh nichts mehr ändern zu können, die Zeugnisausgabe abwartete und mit den Gedanken schon im sommerlichen Garten am Plantschen war.
Eigentlich sind hier keine Ferien, nicht in diesem Buch, nicht in diesem Blog, aber wenn der Autor schon nicht verreist, so mag er sich doch in dem Gefühl suhlen, zumindest imaginäres Fernweh zu schüren.
Sollten Sie diesbezüglich also zartbesaitet sein, schalten Sie weg, blättern Sie weiter.
Es gibt
Mich beschleicht jedoch das Gefühl, dass wir hier trotz dieses prägnanten Titels noch nicht einmal ans Meer gefahren sind.
Wer aufmerksam gelesen hat und mir die richtige Lösung bringt (ok, wir waren noch nie am Meer hier *grml*), bekommt ein Sternchen ins Leserzeugnis...und eine Portion Sauerkraut extra.
Ja, Sauerkraut - der heilige Gral dieses Internetfleckchens.
Oft genannt, selten verwurstet. Vielleicht ist es jetzt so weit, denn für mich ist Sauerkraut so eng mit Urlaub verwoben, wie Fuerteventura mit dem schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens.
Sauerkraut is' gefährlich.
Das gilt nicht nur, wenn man sich in die Lage des Lehrlings versetzt, der seinem - sagen wir - verdauungsauffälligen Seniorchef treu die Leiter halten "durfte", nachdem dieser wie so oft von einem opulenten Mittagsmahl aus seiner Lieblingsgaststätte zurückgekehrt war.
Man sagt ja, dass Gase schnell verfliegen, in die Atmosphäre abziehen.
Und ganz vielleicht wird das hier ein kleines bisschen unapettitlich,
aber bei Reinholds Sauerkrautgasen war das irgendwie anders.
Die Leiter konnte noch so lang, der Wind noch so frisch sein: der Untenstehende (in dem Fall...ich) wusste immer, dass in Reinholds Dünndarm Bratenparty war.
Wenn jetzt Chemiker unter uns sind, lässt sich ggf. analysieren, ob mein Chef nicht auch ohne Leiter an die Objekte seiner Reparaturbegierde gelangt wäre..also mittels Gasfüllung.
Aber das würde dem Ganzen ein zu wissenschaftliche Note verleihen.
Ausserdem hätte dann auch jemand unten stehen müssen, der jenen menschlichen Gasballon festhielte und nicht freudig mit den anderen Gasen in oben genannte Atmosphäre fahren lassen würde.
Stellen Sie sich also am besten einfach weiter einen kleinen alten Mann vor, der auf einer mittelhohen Leiter ein Schild an sein Firmengebäude schraubt, eine Fahne aufhängt (das ist beinahe zweideutig zu verstehen), eine Glühlampe wechselt..
oh ja, es gibt so viele Möglichkeiten, wo man als Lehrling das untere Ende einer Leiter beschweren muss, ohne dabei seiner eigentlichen Tätigkeit nachzugehen.
Irgendwann pupste sich Reinhold in die ewigen Jagdgründe, da musste ich aber schon keine Leiter mehr halten.
Sei's drum.
Sauerkraut ist gefährlich;
vor allem, wenn es einen am weit entfernten Pool auf Fuerteventura wieder einholt.
Man ist nirgends sicher vor dem Zeug.
Selbst, wenn man mit geschlossenen Augen in der Sonne brutzelt, die noch durch den Sonnenschirm Lichtschutzfaktor 95 erfordert...noch von den letzten Zeilen eines guten Buches träumt, sich anschickt, bald das kühle Nass des naheliegenden Schwimmbeckens aufzusuchen und dann von einer Stimme im besten Mainzer Fassenachts-Dialekt endlich zum heiligen Gral geführt wird.
Eine Situation, in der man besser einfach weiter wegschaut, aber umso gespannter zu lauschen beginnt, auch wenn man sonst nicht auf Büttenreden abfährt.
Sauerkraut ist also auch gefährlich, wenn man nur Urlauber ist.
Das weiß ich spätestens nach dem 17-minütigen Monolog, den dieser Miturlauber, den ich tatsächlich nie vor Augen, aber immer stimmlich präsent habe, anderen mitbratenden Urlaubsgenossen vortrug.
Junge, konnte man da viel von Herzinfarkten und schlimmen Winden erfahren, Kardioligen, Kernspinsauerkrautographen.
Oder kurz:
Urlaub auf Furzeventura.
Meine Poolnachbarn könnten Ihnen allerdings ein besseres Lied davon singen, denn die wurden ja persönlich belehrt.
Ich habe mir nur gemerkt, dass Sauerkraut gefährlich ist.
Spätestens, wenn diese ominöse Karnevalszeit wieder beginnt, fällt es mir wie Rotkohl aus der Hose:
Ein Satz im Meenzer Dialeggt reicht aus und der Sauerkraut-Mann entspringt aus seinem salzig-Sauren Sauerkraut-Topf.
Barbäuchig tritt er hervor, baut sich medizinisch erfahren unter der heißen Sonne Spaniens auf, ist natürlich nicht eingecremt, und sagt dann diesen abschließenden Satz, der nicht in meinem Poesiealbum des Lebens, aber im Sauerkrautkeller eingemeißelt steht:
"und seit dem weiß ich:
Sauerkraut is gefährlich!"
Nun, das wussten Sie jetzt schon, aber das ist es, DAS ist die Sauerkraut-Story.
17 Minuten Urlaub meines Lebens, bumms: traumatisiert.
Hätte der gute Mann bloß noch eine Leiter dabei gehabt......
Sommerlichst,
Ihr/Euer/Dein
Mann.im.Meer
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