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Mittwoch, 11. November 2015

Walter, die Pfütze



Als ich zuletzt am Abend unterwegs
und gen diesem fern roten Sonneruntergang fuhr,
mit kräftigem Tritt in alte Pedale,
an milder November-Luft,
alleine und pur

Sah ich ein Leuchten,
voll Wärme verzaubert,
ich rieb meine Augen, wunderte nur:
Was mag da wohl flackern?
Und gleißen und glänzen und locken an Stellen
wo sonst Bauern ackern
- und nichts ist als Flur?

Hat der Paschulke von drei Häusern weiter,
ne Leuchte hier tief in die Erde montiert?
So einsam und schutzlos und neu muss sie sein dort,
dass mich diese Sicht plötzlich so fasziniert.

Mit kräftigem Tritt sucht' ich die Begegnung,
was mag mich erwarten,
was könnte so schein'?

und als ich dann endlich näher herankam,
da fiel es mir wie von Zauberhand ein,
wie Wolken verzog es mein heimliches Rätseln,
es musste bloß Walter, die Rand-Pfütze sein.

Vermatscht und ganz häßlich und förmlich zerfahren,
aus Acker und Erde und Grasnarbe fein,
sonst schmutzig und kalt und gar nicht verlockend,
lud in roter Sonne zum Träumen mich ein.

So kam es, dass etwas, was sonst niemand mag,
bei Sonnenabgang,
seine Sternstunde hat.

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